
Wenn es einen Heiligen Gral beim Trading gibt, dann ist dieser das “Moneymanagement”. Ich bin der Meinung, dass ich als Trader eigentlich nur mit korrekten und strikten Moneymanagement “noch” profitabler sein kann.
Folgende Frage hat sich vielleicht schon jeder angehende Trader bzw. Tradingneuling gestellt.
Wieviel kann man mit Trading verdienen ?
Ich möchte hier mal den Handelsmonat Juni in R-Vielfachen auswerten.
Wer meine Trades im Juni beobachtet hat, wird es vielleicht schon bemerkt haben. Ich habe versucht meinen Verlust bei den Verlusttrades so zu “managen”, dass dieser nie mehr als 50 € sein durfte.
Bis auf 4 Verlusttrades, die minimal über 1 R Verlust (also über 50€) hatten, ist mir das auch gelungen. Sowas hätte aber eigentlich nicht passieren dürfen. Es darf nicht passieren, dass Verlusttrades vorkommen, die mehr als 1 R Verlust besitzen!!
Ich habe ein Sheet bei Google gebastelt, dass sich jeder mal ansehen kann.
R-Vielfacheberechnung Monat Juni 09
Der durchschnittliche Gewinntrade lag bei 1,47 R
Der durchschnittliche Verlusttrade lag bei 0,70 R
Es wurde ein Profit von 42,1 R im Juni erreicht, womit die Frage beantwortet wäre, wieviel R-vielfache man in einem “sehr guten” Monat mit Trading erreichen kann.
Durchschnittlich erreichte das Blogkonto einen Profit von 2,22 R pro Handelstag im Monat Juni.
Gehen wir davon aus, dass ich ein 100.000 € Konto traden und 1 R 1% des Tradingkapitals (1.000 €) bedeuten würde, so hätte ich diesen Monat mit 42,1 R “theoretisch”: 42.100 € verdient.
Oder gehen wir mal davon aus, dass 1 R immer 1 % des Tradingkapitals gleichgestellt ist, so bedeutet eine Performance von durchschnittlich 2,22 R täglich, eine Gesamtperformance von knapp 800% nach 100 Handelstagen, oder auf 200 Handelstage (1 Handelsjahr) gerechnet, sogar ca. 8.000%
Natürlich hat die Sache einen Haken. Niemand wird es schaffen konstant, also dauerhaft 2,22 R Profit täglich zu erzielen…………….. Oder doch ? ? Ich glaube es nicht !
Noch kommt ja der steuerliche Faktor hinzu. Dieser ist bei dieser Milchmädchenrechnung nicht berücksichtigt.
Aber rechnen wir es doch einfach mal realistisch.
Ich habe 47 Tage mit dem Blogkonto gehandelt. Es sind somit noch 953 Handelstage offen, bis das Projekt beendet ist.
Wenn ich mit dem aktuellen Kontostand es schaffen sollte, lediglich 0,35% (oder 0,35R) durchschnittlich täglich zu erreichen, dann ist das Blogkonto nach 1.000 Handelstagen bei über 100.000 €.

Vielleicht bin ich sogar gut und erreiche 0,59% (0,59R) durchschnittlich an jedem Handelstag, dann würde das Endergebnis sogar so aussehen:

Tja. Milchmädchenrechnung oder machbar ?
Das ist die Frage die ich mir stelle und die der Blog hoffentlich nach 1.000 Handelstagen beantworten kann.
Mir würde es ja schon reichen, wenn ich irgendwo zwischen den zwei genannten Szenarien nach 1.000 Handelstagen stehen würde ;-)
Damit jeder mal etwas zum “spielen” hat für die nächste Zeit, hier noch ein nettes Tool um solche Sachen zu berechnen:
http://www.zinsen-berechnen.de/tradingrechner.php
Dort kann man sein Anfangskapital, Kapitalzuwachsrate in %, Laufzeit und/oder Endkapital mit verschiedenen Daten berechnen.
Das Tool muss nicht nur für daytrader interessant sein, sondern auch für andere Trader. Anstatt der “Tage” kann man auch Wochen, Monate, oder Jahre daraus machen, bzw. muss man sich halt anstatt in Tage in Wochen, Monate, etc. denken.
Es kommen wirklich interessante sachen dabei raus.
Handel ich z.B. einen 10.000€ Account und erreiche “wöchentlich” einen Profit von 1,5%, dann bedeutet das nach 3 Jahren, also 156 Wochen, dass aus 10.000€, insgesamt über 100.000€ werden.
Gestern bin ich zufällig auf diesen Artikel gestoßen.
http://www.steuertipps.de/?menuID=8&navID=22&softlinkID=11193&softCache=true
Eigentlich geht es da um die Steuerpflicht eines Daytraders. Aber was natürlich besonders ins Auge sticht ist: Junger Mann, Startkapital 25.000€, nach 18 Monaten 3 Millionen damit erreicht.
Klingt unglaublich, oder ? Wie kann er das nur erreicht haben, wird sich jeder fragen.
Aber wenn ich die Daten durch den Tradingrechner laufen lasse stellt sich heraus, wenn man diesem Trader unterstellt, dass er in diesen 18 Monaten täglich gehandelt hat, dass er lediglich eine durchschnittliche Performance von 1,38% täglich erreichen musste, um dieses Ergebnis zu erzielen. Das klingt dann doch nicht mehr so unglaublich, oder ?
Es würde noch zig gute Beispiele geben, aber ihr werdet damit schon selber eure mathematischen Spielchen spielen und der Tradingrechner wird sicher bei dem ein, oder anderen glühen, die nächsten Tage ;-)
Es sollte nun vielleicht jedem klar sein, dass es gar nicht darum geht irgendwelche Aktien zu handeln (zocken), die evtl. 100de % Kurssteigerung innerhalb kurzer Zeit erreichen. Sich darauf zu fixieren hat keinen Sinn in meinen Augen.
Vielmehr sollte man mit “System” und “Plan” an die Materie “Trading”, “durchdacht” rangehen und hoffentlich “verinnerlichen”, dass man mit Geduld und Moneymanagement, eher das Ziel erreichen wird, sofern das Ziel natürlich realistisch ist.
Ach ja. Noch was in eigener Sache.
Ich freue mich natürlich für das bisher erreichte Ergebnis des Blogkontos, aber ich muss eingestehen, dass es auch sehr gut für mich gelaufen ist bisher. Das ist wohl ganz klar. Glück und Zufall gehören zu einem minimalen Teil auch dazu und davon hatte ich vielleicht die letzten Wochen etwas mehr davon.
Viel mehr freue ich mich aber über die Tatsache, dass ich überhaupt ein profitables Ergebnis erreicht habe. Der Markt befand sich in den letzten Handelstagen an einer markanten Stelle und hat umgekehrt. Solche Situation, wo es zu einer Trendwende im Markt kommt, sind für Trader äußerst schwierig zu handeln. Mir ist es ganz gut gelungen. Wie gesagt, dass freut mich mehr als die erzielte Performance.
Gruss & viel Spass mit dem Tradingrechner ;-)
Plantrader
Hallo schönen Sonntag,dein Sheet und die beiden Links sind sehr hilfreich,danke.
AntwortenLöschenHab bei der Abstimmung für nachtraden gestimmt.
Ich habe zwar nicht vor nachzutraden aber interessieren würde es mich wie sich ein Trade entwickelt oder wenn man am besten nicht tradet (kein gutes Setup,passt nicht ins Regelwerk etc.).Gruss Chris
Hi Chris,
AntwortenLöschengut das du das erwähnst:
"...oder wenn man am besten nicht tradet."
Es ist in der Tat so, dass ich mich an einem Handelstag öfters frage, warum ich dies und jenes jetzt "nicht" trade.
Gruss
Plantrader
Das ist eigentlich einer meiner Hauptprobleme. Ein Trade eingehen der zwar zu meinem Regelwerk passt,aber bei dem der Markt schwer zu handeln ist.Meistens werd ich ausgestoppt..
AntwortenLöschen@chris
AntwortenLöschenDas ist eigentlich kein Problem.
Ich habe ja genau das gleiche Problem, dass ich häufig ausgestoppt werde ;-)
Hi plantrader,
AntwortenLöschenauch von mir ein Danke schön für die guten Links.
Hat mir gut gefallen, wie Du es dargestellt hast, das man auch mit einem geringen Tagesprofit gut verdienen kann.
Einen guten Handelsstart in die Woche,
Gruss GeDi
P.S.: Ich hab auf "Nein. Du legst Dein Konto offen, das ist Beweis genug" geklickt ;-)
Habe auch dafür gestimmt, dass die Trades vorher angekündigt werden. Da würde es sich doch anbieten das über Twitter zu machen und Interessenten können das dann verfolgen?
AntwortenLöschenAber ob du dann noch so frei handeln kannst wie jetzt? Nicht dass der Gedanke, dass 50 Leute deine Trades nachtraden, dich plötzlich in deiner Entscheidung beeinflusst...
Danke für den Tradingrechner! Ich habe bisher immer nur die anderen Rechner dieser Seite benutzt, aber so ist es natürlich noch komfortabler :-)
Der Link zu der Entscheidung, dass Daytrading nicht zwingend gewerblich ist, ist sehr interessant. Ich frage mich dann aber, ab wann es als gewerblich angesehen wird?
Viel Erfolg weiterhin!
Hallo Plantrader,
AntwortenLöschenwg. Veröffentlichung von Trades:
kommt ganz drauf an, was du willst...
Wenn du Glaubwürdigkeit deiner Tradesperformance haben willst, so wirst du nicht drumrumkommen....
Mich selbst interesiert das nicht so sehr. Was mich interessieren würde, ist die Begründung.
Also warum gehst du welchen Trade ein?
Wieso ziehst du die Stopps so und nicht anders nach?
Das sind m. M. nach die interessanten Dinge..):
Vor Nachtraden müsstest du sowieso warnen, ein Anfangsrisiko von 10% ist ja viel zu hoch für Newbies...
Gruss dominik111
Hi Plantrader,
AntwortenLöschender Tradingrechner geht ja von einer Reinvestition des Gewinnes aus. Somit verdienst du bei einem Kapitalzuwachs von 0,35 am ersten Tag etwas mehr als 13 EUR. Aber du kannst aufgrund des Marginprinzips im CFD Handel (soweit ich das mitbekommen habe, handelst du den DAX) diese 13 EUR nicht erneut gewinnbringend einsetzen, da du dir keinen weiteren Kontrakt leisten kannst. Richtig?
Viele Grüße
@Forex Point&Figure
AntwortenLöschenWenn es dazu kommen wird, dass ich intradaytrades vorher ankündigen werde, dann natürlich via Twitter ;-)
Es würde mich sicher nicht beeinflussen, dass andere nachtraden, da es ja "mein" Handel(n) ist und das ist ja täglich unverändert. Auch wenn jeder Trade doch täglich irgendwie anders ist, so steckt hinter jedem Trade die "Duplizierkeit". Ich will damit sagen, dass jeder meiner Trades für mich absolut logisch und nachvollziehbar ist. Es ist immer das gleiche, nur mit anderen Ergebnissen.
Daytrading als Gewerbe ?
Das ist in dem Moment, wo der Trader nicht mehr sein eigenens Privatvermögen zum Traden nutzt, oder nur noch zum Teil.
@Dominik
Die Idee mit dem Vorankündigen von Livetrades ist eigentlich deswegen entstanden, weil es Leute gibt, die mir vorwerfen, dass meine bisherige Performance ein Märchen sei. ;-)
Die Umfrage dient nur für mich, um den Puls der Blogleser "messen" und die Beweggründe erkennen zu können, warum jemand von mir verlangt, dass ich meine Trades ankündigen soll, (oder nicht ankündigen soll. Danke GeDi:-) obwohl ich meine Trades und mein Konto seit dem ersten Handelstag absolut transparent offenlege.
Waren wir einfach mal ab, wie die Umfrage enden wird. Zu einer Vorankündigung meiner Trades wird es auf jeden Fall mal kommen ;-)
Zu den Beweggründen, warum ich gewisse Trades eingehe, oder vielleicht andere Trades "nicht" eingehe, werde ich immer wieder was schreiben. Auch zu der Stopsetzung, wird noch einiges kommen. Auch zum Entry, Exit usw.
Aber eins nach dem anderen. Wer den Blog regelmässig verfolgt, wird am Ende auf jede Frage eine antwort finden ;-)
Das Anfangsrisiko von 10% pro Trade war am Anfang dieses Projekts. Aktuell liegt das Risiko pro Trade bei ca. 2% und mehr wird es sicher nicht mehr. Es ist sogar andersrum, dass es mit dem steigenden Kontostand weniger wird.
Das andere hier "Nachtraden" ist nicht Sinn und Zweck meines Blogs. Der Blog soll in erster Linie mir selbst was bringen und ich wünsche mir, dass mein Blog auch anderen etwas bringt, die noch nicht alle Puzzleteile zusammen haben, um erfolgreicher ihr eigenes Trading umsetzen zu können.
Gruss
Plantrader
@Stephan
AntwortenLöschenSelbstverständlich geht der Tradingrechner von einer Reinvestition des Gewinns aus und natürlich auch davon, dass nie Geld aus dem "Topf" genommen wird...... Vermögensbildung ;-)
Man muss halt therausierend vorgehen bei der Sache. Das sieht "zum Beispiel" so aus:
Ich riskiere pro Trade immer 1% (meines Tradingkapitals) als Verlustrisiko. Mein erwarteter Gewinn hingegen liegt bei 1,5%.
Habe ich z.B. 1.000€ dann riskiere ich 10€ Verlust für den Trade (1%). Gewinne ich, habe ich 1,5% mehr, also 15€ Profit. Am nächsten Tag, ist 1% nicht mehr 10 €, sondern 10,15 €, da der Kontostand ja nun bei 1.015€ steht ... usw. usw.
Mir reicht es aus, wenn ich es schaffe, dass ich mit über 40% meiner Trades gewinne, denn dann bin ich schon profitabel und mein Konto steht nach vielen vielen Handelstagen vielleicht mal bei 50.000€. Dann ist 1% Verlustrisiko zwar 500 €, aber andersrum mein erwarteter Gewinn bei 750 €. (1,5%).
Oder ich handel nur Trades, wo ich anstatt des 1,5fachen, das 2fache (2%) meines Risikos als Gewinn erwarte. Da reicht mir dann schon eine Trefferquote von nur 34% aus um Profitabel zu sein ;-)
Ich verstehe nicht ganz, was du unter dem "Marginprinzip" meinst.
Ich beachte die Margin garnie. Die interessiert mich nicht.
Ich rechne mir vor jedem Trade meine Positionsgrösse aus und fertig. Entweder ich gewinne mit meinem Trade, oder ich verliere und habe nur das verloren, was ich bereit bin mit dem Trade zu verlieren. Die Margin spielt überhaupt keine Rolle. Ausser ich will natürlich mehr als 100% meines Kapitals für einen Trade riskieren, dann kann ich ja logischerweise garnicht mehr die Marginanforderung erfüllen und somit auch keinen Trade eingehen. ..... Aber wer riskiert sein ganzes Kapital (100%) für einen Trade ? ;-)
Gruss
Plantrader
"Aber wer riskiert sein ganzes Kapital (100%) für einen Trade ? ;-)"
AntwortenLöschenEr:
http://www.aktienboard.com/forum/f12/100-000-euro-minute-aendert-leben-t108170/ ;-)
@Stephan:
Plantrader handelt CFDs, hier kann man auch nicht ganzzahlige Kontrakte eingehen, z.B. 2.5 oder 3.25.
Würde man Futures handeln, hättest du Recht. Da kann man immer nur einen ganzen Kontrakt kaufen und könnte nicht so einfach rechnen.
@Point&Figure
AntwortenLöschenWow. Das mit dem 100.000€ Typen im Aktienboard ist ja wohl der Hammer.
Der arme Kerl. Er war halt noch nicht soweit und wollte zuviel .........
Ich versteh das nicht. Mal ganz ehrlich: vergleicht doch das "Gehalt" als (erfolgreicher) Trader mit dem eines Angestellten. Da seid ihr doch schon bei Abteilungsleiter oder höher. Ich kenne keinen Abteilungsleiter, der ohne Lehre oder Studium (also 3 bzw. 4 Jahre) + langjähriger Berufspraxis den Posten erreicht hat. Sprich: Seminare besuchen, Tradingbücher lesen und dann mit einem DemoAccount über ein halbes Jahr KONSTANT erfolgreich sein. Und nie aufhören, zu lernen. Denn alle 3-4 Jahre ändert sic das Verhalten vom Markt ;)
AntwortenLöschenWäre das mitm Trading so einfach, würde es doch jeder machen und alle wären erfolgreich ;)