Also Thesen über die funktionsweise der Märkte aufstellen, um für sich eine Erklärung zu finden, was warum geschah, oder was warum geschehen könnte.
Ich denke, jeder sollte sich die Mühe machen, um die grundsätzlichsten Dinge, wie Kursentstehungen, Bewegungen, Korrekturen usw. zu verstehen.
Welche "Philosophie" über die Märkte vertrittst du ?
(Hier ein Auszug aus meinem Handelsplan)
"Meine Philosophie über die Märkte ist, dass eigentlich nur Käufer und Verkäufer den Preis und somit den Chartverlauf eines Marktes, oder Wertes beeinflussen/bewegen können. Es gibt keine Indikatoren, Charttechnische Linien, Mondphasen, Fundamentale Ereignisse, oder sonst irgendetwas, was den Markt bewegt. Es sind einzig und alleine die Marktteilnehmer.
Ich versuche mich daher aufgrund meiner Philosophie über den Markt in die anderen Marktteilnehmer hineinzuversetzen. Ich habe ausreichendes Markttechnisches Fachwissen, so dass ich vermuten kann, wo Käufer auftauchen, oder wo beispielsweise Stopp-orders im Markt platziert sein könnten.
Alles basiert letztendlich auf die Markttechnik (Gesetz der Charts), die für mich die einzig logische Erklärung für Kursverläufe, oder Kursveränderungen am Markt ist und in der sich das Verhalten der Marktteilnehmer widerspiegelt.

1. Bewegung
Die Bewegung ist der logische Teil eines Trends. Immer wieder auftauchende, saubere Bewegungen im Chart. Diese gehen auch immer nur in die Trendrichtung. Das müssen sie ja auch, sonst gäbe es ja keinen Trend.
2. Korrektur
Die Korrektur ist ebenfalls eine logische Komponente eines Trendaufbaus. Denn nach JEDER Bewegung kommt es zu einer Korrektur. Aus dieser Korrektur entsteht dann eine neue Bewegung. Wie gesagt….. Trend”aufbau” !
Also, lässt sich für mich auch sagen, dass eine Korrektur ein verdammt wichtiges Element des Trendaufbaus ist! So kurios das klingt, aber ich als Markttechniker wünsche es mir sogar, dass eine im Gewinn laufende Position, nach einer gewissen Zeit beginnt zu drehen und gegen mich zu laufen.
Während ein positionierter Tradingneuling, bei einer beginnenden Korrektur, meist aus emotionalen Gründen damit anfängt, seine Position aufzulösen, um ja keinen Gewinn herzugeben, freue ich mich, weil ich nach einer Korrektur eine neue Bewegung erwarte und somit die Chance habe meinen Stop-Loss nachzuziehen.
Als markttechnisch orientierter Trader habe ich verinnerlicht, dass ich Gewinne hergeben “muss”, um einen grösseren Profit zu erreichen. Mit Gewinne hergeben meine ich z.B. dass ich niemals eine Position, einfach so aus dem Bauch heraus schließe, nur weil sie XXX € im Gewinn steht. Vielmehr freue ich mich über jede neue Möglichkeit, um meinen Stopp-Loss nachziehen zu können, sobald mir der Chart die Chance dazu gibt. Es ist für mich ganz normal in so einem Moment, dem Rauschen des Marktes ausgeliefert zu sein.
Das Fachwissen zum markttechnisch orientierten Trading ist nicht breit, sondern tief.
Es reicht mir nicht aus, die grundlegendsten Dinge darüber zu wissen.
Um sie richtig für das eigene Trading umsetzen zu können, muss ich das Spiel der Markttechnik auch durch alle Zeiteinheiten eines Charts gedanklich aufklappen können. NUR so kann ich wissen, in welcher Phase des Charts, ich mich als Trader befinde. Das Stichwort ist hierbei: “Zeiteinheiten”. Ich befinde mich als Trader beispielsweise an einem 5 Minuten Chart ganz wo anders, als “zur selben Zeit” am Stundenchart. Während ich am Stundenchart die Möglichkeit erkenne, Long zu gehen, besteht evtl. zur selben Zeit am 5 Minutenchart die Chance auf einen kurzfristigen Shorttrade.
Ich muss wissen/ausfiltern können, “wo” ich mich gerade im Chart befinde und was ich für eine Möglichkeit habe um einen Trade eingehen zu können und die Frage nach dem Sinn des Trades, sollte eigentlich immer vorher lauten: …….. Handel ich mit meinem Trade nun den Ausbruch, die Bewegung, oder den Trend ? In Trendrichtung ? Oder in einer Korrektur ?
Noch dazu, beachte ich zusätzlich um meine Trades zu “managen” (Stopverlauf , Kurszielbestimmung, etc.) die “Kursstäbe” auf mehreren Zeiteinheiten. Aussenstäbe, Innenstäbe.
Ich beziehe in mein Handeln, täglich auf´s neue, die vergangenen Kursstäbe ein. Am Monatschart, Wochenchart, Tageschart, 4 Stundenchart, 1 Stundenchart, 30 Minutenchart, 5 Minutenchart. Mir sind dabei aber nicht nur die Stäbe alleine wichtig, sondern mindestens genauso beachte ich die Schlusskurse der jeweiligen Kursstäbe.
Etwas anderes, als die Markttechnik, beziehe ich nicht in mein Handel ein. Ich benutze keine Indikatoren, oder Trendlinien. Vor vielen Jahren hatte ich noch jede Menge charttechnische Linien in den Chart gezeichnet. Das ist über die Jahre immer weniger geworden. Heute handel ich nur noch auf dem nackten Chart. Solche Dinge wie “Dreiecke”, “Keilformationen”, usw. nehme ich nur noch visuell auf dem Chart wahr.
Es lässt sich sicher ganz klar sagen, dass das Fundament der Technischen Analyse, die sogenannte Markttechnik ist und ich somit ein rein “markttechnisch orientierter” Trader bin."
Um die Markttechnik ausführlich und mit Beispielen erklären zu können, bedarf es wahrscheinlich ca. 500 Blogpost´s. ;-)
Darauf werde ich aber verzichten.
In meinen Tradebesprechungen werden zukünftig immer wieder mal Worte wie Aussenstab, Innenstab, Punkt 2 usw. auftauchen. Wer die genauere Bedeutung, die dahinter steht, verstehen möchte, kommt nicht daran vorbei, sein Fachwissen im Bereich der Markttechnik zu erweitern.
Hierfür gibt es einschlägige Literatur.
Vielen Dank für diesen Einblick in deine Trading-Philosophie.
AntwortenLöschenIch denke jeder - oder zumindest ein Großteil - wird entweder blind zockend mit dem Traden angefangen oder sich der unzähligen Indikatoren bedient haben. Mir ging es Anfangs genauso, bis ich dann ein System gefunden habe, das sich auf das Wesentliche beschränkt hat - Price Action, Angebot und Nachfräge, Käufer und Verkäufer.
Seitdem klappt es technisch gesehen schon wesentlich besser. Jetzt muss nur noch das Ego unter Kontrolle gebracht werden... ich arbeite daran :-)
Du scheinst es jedoch schon ganz gut gemeistert zu haben. Viel Erfolg weiterhin!
Hi Point & Figure Trader,
AntwortenLöschenguten Blog hast du da. Ich muss da vielleicht mal öfter reinschauen um mein Forextrading zu verbessern ;-)
Das Ego unter Kontrolle bringen.......
Tja. Das ist wohl das wichtigste an der sache, denn sonst funktioniert das nicht.
Mir fällt es schwer es irgendwie in Worte zu fassen, wie das mit dem Ego und der Kontrolle funktioniert, damit es für andere Blogleser eine Hilfe sein kann.
Bei mir war es sicher auch nicht von heute. Das war ein Prozess.
Ich werde mir aber sicher mal zu dem Thema ein paar Blogpost´s ausdenken.
Gruss
Plantrader
Danke, freut mich zu hören dass er dir gefällt :-)
AntwortenLöschenWir haben ja beide ähnliche Absichten mit unseren Blogs. Dein Vorhaben ist zeitlich begrenzt, mein Vorhaben hat ein konkretes Ziel... aber bisher liegst du eindeutig vorn ;-)
Die 3 Jahre mehr Erfahrung machen sich da wirklich schon erkenntlich.
Gibt es denn große Unterschiede zwischen Forex-Trading und Dax-Trading? Abgesehen davon dass der Forexmarkt nie schläft, was manchmal auch ein Nachteil sein kann :-(
Hi Plantrader,
AntwortenLöschenkann Deiner Philosophie nur zustimmen. So wie es aussieht, bist Du einer der wenigen, die es bis über die dritte Tradingphase heraus geschafft haben: 1. Die Euphorie (Anfänger), 2. Ernüchterung, 3. Resignation (hier ist meist auch der Ausstieg). Dabei ist die 4. Phase (Aufbereitung des Wesentlichen, Selbstkontrolle, unternehmerisches Denken [u.a. MM/RM]) doch die, die erfolgreich ist.
Weiterhin viel Erfolg!
Gruss GeDi
@Point & Figure
AntwortenLöschenIch denke, der grösste Unterschied, Forex zu Dax sind die Marktteilnehmer selbst.
Ich handele ja nur selten Forex (EUR/USD). Normalerweise ist das garnicht mein Markt. Ich beschäftige mich damit "eigentlich" zu wenig. Dies möchte ich aber noch nachholen.
In den nächsten Handelsmonaten, möchte ich soweit kommen, dass ich nicht "nur" den Dax intraday handel, sonderen auch noch einen weiteren Markt intraday handel. Das könnte durchaus dann ein Währungspaar sein ;-)
Gruss
Plantrader
Hallo - finde deine Seiten wirklich gut und wünsche dir viel Glück.
AntwortenLöschenHandele den Dax, aber nur intraday. Läuft noch nicht so richtig. Stelle wahrscheinlich zu früh im Gewinn glatt, statt einfach laufen zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, dass die Bewegung dann wieder gegen mich läuft.
Viel Glück uns Allen. Landstalker
Hallo Plantrader,
AntwortenLöschendein Blog gefällt mir richtig gut. Sehr informativ.
Ich habe heute alle deine Beiträge gelesen und glaube, ich muss mein bisheriges Trading das noch nicht so funktioniert nochmal etwas neu aufrollen.
Bitte weiter so !
Liebe Grüsse
Katja